Dienstag, 6. März 2012

Flucht

Die Wolken lagen wie Blei über Brabak am Himmel und bewegten sich nicht. Der Regen fiel in Strömen. Gerbal Okeneld lief, der Tod war hinter ihm her. Er spürte, trotz des warmen Regens eisigen Hauch im Rücken. Aus Angst hatte er die Augen weit aufgerissen, stieß zwei Leute zur Seite, weiter weg, weiter weg - sich verstecken. Ein blitzender Schmerz durchfuhr ihn, ein schmerzerfüllter Sturz ohne sich abstützen zu können, das Ding fiel ihm aus der Hand... rutschte über das Pflaster. Gerbal wieder auf die Knie, humpelnd, den Schmerz unterdrückend. Das Ding schien ihn böse anzugrinsen. Er durfte sich keinen Atemzug gönnen. Den stechenden Schmerz in Knien, Händen, dem Gesicht. Bloß weiter, der Feind kam! 
Die Lunge brannte wie Feuer, das Ende 
seiner Kräfte. Taumel und Schwindel umfassten ihn. "Weiter, ich kann das" keuchte er und glaubte sich selbst nicht. Eine Türe bemalt mit einer Gans. Ein Tempel. Endlich. Wenige Schritte. Es kam! Näher, schnappend, geifernd, krazend, beißend! Gerbal stolperte, fiel, nicht ganz. Ein lautes Krachen. Die Tür, Gebal stolpert durch, hinein in den Raum, Sicherheit wähnend. Doch: Entsetzen war das einzige was blieb vom kurzen Hoffnungsschimmer. Ein Gasthaus, kein Tempel der Mutter. Verzweiflung. Warum nur, muss alles so Enden. Die Leute starren, lachen ihn aus. Unwissende. Er klammert das Buch fest an sich und schreitet voran. Phex sei mir treu! Dort: Eine Rondraianerin! Er beeilt sich zu ihr zu kommen. Nicht noch mehr auffallen. Neinb, Ich weiß, was das Ding will. Es sucht sich schon jemanden... Wieder das flüstern im Kopf, Geschenke versprechend. Tropfend kommt Gebal zur Rondra. "Euer Gnaden?" hört er sich sagen. Dumpfe Stimme, fast wie Taub. Bin ich das noch? 
"Ich bin keine Geweihte" antwortet die Frau - das hässliche Weib "Seine Gnaden Feysal ist oben, wenn ihr Hilfe benötigt." Sie glotzt wie eine Kuh. Flucht. Er hat mich! 
In Trance die Treppe hinauf. Irgendwer ruft ihm etwas hinterher...

Montag, 5. März 2012

Das Buch

Das Buch lag schwarz wie ein bodenloses Loch auf dem Holzboden. Wie Sterne in der namenlosen Leere glänzten die vier Pentagramme auf dem Deckel. Die feinen Dämonenkreauten, die um das schwarze, unverzierte Viereck zwischen den Pentagrammen tanzten und sich wanden, schienen sich im Flackern des Kamins zu bewegen. Fast sah es aus, als wollten diese Kreaturen die unsichtbaren Linien durchbrechen, die man zwischen den Pentagramma hätte ziehen können um sich in das dunkele 'Loch' im inneren zu stürzen... Das schwere Schloß, welches das Buch zusammen hielt war wie ein Tor geformt und wartete auf den unheilbringenden Schlüssel desjenigen der es zu öffnen wagte. Das schlimmste jedoch war eine klebrige, grau-rosane Zunge mit schwarzen Flecken, die brutal mit einem Silbernagel mitten in das Buch hinein genagelt worden war. Eine harzige Substanz überklebte die Zunge und lies sie fast feucht aussehen. Schaudern erfasste alle die es sahen...