Dienstag, 22. September 2009

Praios befohlen!

Im Dunkel der Halle, die nur das däuendende Morgenlicht, welches durch die Fensterscheiben brach, ganz zaghaft erhellt wurde, erkannte man hundere von Köpfen. Der Priester sah ihre ängstlichen, erwartungsvollen Gesichter."
"Wenn das Euer Wille ist, zu glauben, so antwortet mit ES SEI!" hallte die Stimme des Priesters duch die dunkele Halle. Seine Stimme strahlte Würde, Erhabenheit und Macht aus. Einige Augenblicke später erklangen hunderte Kehlen und durchbrachen die erwartungsvolle Stille.
"Es sei!"
Der Priester lächelte und spürte den Glauben seiner Kinder.
Er drehte sich zum Altar um und hob die Hände gen Alveran.
"Praios, Herrscher Alverans, Fürst unter den Göttern, Herrscher über die Menschen, König der Könige, Himmlischer Richter, Bringer der Ordnung, Hüter der Wahrheit. Dein Volk hat sich versammelt. Es hat seinen Glauben bezeugt und bittet Dich, oh Herr des Lichtes, das Du ihm deinen Segen schenkst"
Ein Raunen ging durch die Menge der Gläubigen, als sich der Altar öffnete und das gleißende Ewige Licht wie eine Welle über das Volk ergoß.
Der Priester spürte den Hauch seines Herren. Wärme hauchte über sein Gesicht. Aber dann geschah etwas in dieser morgendlichen Neujahrsliturgie in Beilunk, womit der Priester nicht gerechnet hatte.
Als er die Augen wieder öffnete, um mit dem Gottesdienst fortzufahren, mit dem das neue Jahr begann, spürte er eine Präsenz. Er fühlte sich von seinem eigenen Körper entrückt. Sicher geborgen und behütet, aber all seiner Sünde und seiner Fehler entblößt, stand er im Licht. In seinen Augen bildete sich ein Greifenkopf aus den Lichtfäden - und dann hörte er die Stimme.

"Palasos, geh nach Süden, in die Stadt Drôhl und folge den zwei Dutzend mal ein Dutzend Fremden, die die Stadt. Bring den Glauben unter diese Leute."

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