Freitag, 17. Oktober 2008

Verbotenes Wissen

s war kalt und am Himmel stand, halb verborgen hinter dunklen, zerfetzten Wolken, die volle Mada und warf ein geisterhaftes Licht aufs Land. Am Himmel wirkten die Sterne wie Spiegel der Lichter der Stadt. Schemenhaft schälten sich die Rauchsäulen der Kamine Gareths in den Himmel, bevor sie sich irgendwann in nichts auflösten. Die Katzenfamilie hatte sich unter einem Haufen Gerümpel ein gemütliches Nest gebaut, dessen Friede jedoch allzu jäh schlagartig gestört wurde. Der Mensch zerstörte ihr Heim mit einem Schlag, riss den Haufen auseinander, aus dem die Katzen fauchend und jaulend erschreckt auseinanderstoben.
"Timon Du Narr," fauchte eine Stimme wütend, "wir sollten doch Leise sein!"
Wütend funkelnd, blickte der Angesprochene nach Hinten und knurrte im selben Ton zurück
"Wie bitte sollen wir hier vorbei kommen, wenn das hier im Weg steht?" meinte er zynisch und trat durch den neu geschaffenen Pfad zwischen dem Unrat. "Jetzt komm, wir müssen weiter, sonst entwischt er uns wirklich noch!"

Die zwei Soldaten kamen schließlich an den Hintereingang, den sie bewachen sollten, während von der Straße schon die schweren Schritte von Gerüsteten näherten.

Einige Minuten später hörten die zwei Gardisten durch die Gasse den Befehl zur Erstürmung des Hauses. Wenige Augenblicke später, schoß jemand aus der Hintertür hinaus und lief Timon und Phedex, seinem Kameraden in die Arme. Die beiden hatten keine Mühe das schmächtige Männlein zu überwältigen und machten zerrten ihn durch die Gasse auf die Straße.

"Bitte," wimmerte das Männlein "ich bin unschuldig... ich habe nichts getan!" als es vor den Hauptmann geschleift wurde.
Dieser lächelte nur höhnisch und gab den Befehl, ihn in Ketten zu legen.
"Der Baron wird sich deiner persönlich Annehmen du elender Ketzer!"
Das war das letzte was der Mann mitbekam, er wurde bewusstlos.



Als er die Augen wieder öffnete, befand er sich in Ketten. Der Raum war mit Kohlenbecken beheizt und gut beleuchtet. Vor ihm saßen an einem Tisch zwei Männer und eine Frau in weißem Gewand - eine Geweihte des Praios. Einer der Männer hatte einen Schnauzbart und war wohl der Schreiber, der andere war ein hagerer Mann, Mitte fünfzig mit stechendem Blick, rechts von ihm stand ein Gehstock mit Goldknauf. Der Mann selbst war auf einen Stuhl gefesselt, wie er erst dann bemerkte.

Der Mann hatte diesem Mann noch nie Gegenübergestanden, aber wusste sofort das er der Baron war: Dexter Nemrod, der Leiter der KGIA!
Gorgan Eschheim durchfuhr es wie ein Blitz, natürlich wusste er, warum er hergebracht worden war. Seine Gedanken rasten: wie sollte er aus der Lage herauskommen, wie hatten sie ihn gefunden, hatten sie die Bücher gefunden?

Er versuchte sich zu sammeln.
"Gorgan Eschheim, ihr seid Angeklagt, Schriften zu besitzen und zu verbreiten, die wider die weltliche Ordnung und entgegen der zwölfgöttlichen Lehren stehen."
Gorgan versuchte aufzubegehren, aber bevor er das konnte, hob der Sprecher, der Baron die Hand.

"Spart Euch diese Mühe!" sein Gegenüber zeigte ein mitleidiges Lächeln und nickte in Richtung eines Dieners, der eine Kiste herbeibrachte in der verschiedene Bücher herbeibrachte. Die Geweihte sah Gorgan während der gesamten Zeit finster an, während dieser im Stuhl zusammen sank.
Der Baron zählte einige Werke auf - scheinbar hatten die Leute jedes Versteck im Haus gefunden. Er war verammt...

"Ihr wisst, was Euch für den Besitz dieser Bücher und deren Verbreitung erwartet." beendete der Baron die Aufzählung. "Die Bücher werden in ein sicheres Archiv gebracht - nun werdet ihr uns beantworten, was wir wissen wollen..."

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